Stichprobenumfang für Währungseinheitsstichprobe berechnen
Vor der Stichprobenentnahme aus einer Datenmenge müssen Sie den statistisch angemessenen Stichprobenumfang und andere Werte berechnen, die von den späteren Stichproben- und Auswertungsoperationen benötigt werden.
Die Funktion Stichprobenumfang berechnen in Analytics berechnet auf Basis der von Ihnen übermittelten Eingabewerte für Sie die benötigten Werte.
Die Bedeutung der Berechnung eines Stichprobenumfangs
Die Berechnung eines angemessenen Stichprobenumfangs ist für die Gültigkeit der folgenden Stichprobe kritisch. Falls die Stichprobe ungültig oder nicht repräsentativ ist, können Sie die Ergebnisse Ihrer für die Stichprobe durchgeführten Prüfungsverfahren nicht auf die gesamten Daten hochrechnen.
Überspringen Sie nicht die Berechnung eines Stichprobenumfangs, und erraten Sie den Stichprobenumfang nicht einfach.
Die meisten zur Berechnung des Stichprobenumfangs verwendeten Eingabewerte basieren auf Ihrer fachlichen Einschätzung. Stellen Sie sicher, die Auswirkungen dieser Werte vollständig zu verstehen, bevor Sie sich in einer Produktionsumgebung auf die Ergebnisse eines Stichprobenverfahrens verlassen. Greifen Sie auf Ressourcen zu Prüfungsstichproben zurück oder wenden Sie sich an einen Spezialisten für Prüfungsstichproben, falls Sie Zweifel haben.
Wie sich Eingabewerte auf den Stichprobenumfang auswirken
Eingabewerte wirken sich auf den durch Analytics berechneten Stichprobenumfang aus. Sie können im Dialogfeld Umfang die Schaltfläche Berechnen verwenden, um zu sehen, wie sich unterschiedliche Eingabewerte auf den Stichprobenumfang auswirken.
Die folgende Tabelle fasst die Auswirkung der Eingabewerte auf den Stichprobenumfang zusammen.
Achtung
Verändern Sie in einer Produktionsumgebung die Eingabewerte nicht ausschließlich, um einen kleineren Stichprobenumfang zu erreichen. Eingabewerte sollten auf Ihrer fachlichen Einschätzung beruhen und hängen davon ab, was auf Basis der Daten für die Stichprobe und des Prüfungsziels am angemessensten ist.
| Anheben dieses Eingabewerts: | verringert den Stichprobenumfang | vergrößert den Stichprobenumfang |
|---|---|---|
| Konfidenz |
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| Grundgesamtheit |
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| Wesentlichkeit |
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| Summe der erwarteten Fehler |
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Schritte
Hinweis
Geben Sie keine Tausendertrennzeichen oder Prozentzeichen ein, wenn Sie Werte eingeben. Diese Zeichen verhindern die Ausführung des Befehls oder verursachen Fehler.
- Wählen Sie Stichprobe > Datensatz-/Währungseinheitsstichprobe > Umfang berechnen.
Hinweis
Die Menüoption ist deaktiviert, wenn keine Tabelle geöffnet ist.
- Wählen Sie auf der Registerkarte Haupt Monetär aus.
- Geben Sie die Eingabewerte ein, die zur Berechnung des Stichprobenumfangs verwendet werden sollen:
- Konfidenz
- Grundgesamtheit
- Wesentlichkeit
- Summe der erwarteten Fehler
Hinweis
Die Eingabewerte sind im Folgenden eingehender beschrieben.
- (Optional) Klicken Sie auf Berechnen, um eine Vorschau der Ausgabeergebnisse anzuzeigen.
Tipp
Wenn Sie auf Berechnen statt auf OK klicken, können Sie vor der Ausgabe der Ergebnisse mit unterschiedlichen Eingabewerten experimentieren.
Hinweis
Die Ausgabeergebnisse sind im Folgenden eingehender beschrieben.
- Auf der Registerkarte Ausgabe:
- Wählen Sie im Abschnitt Nach eine der folgenden Optionen aus:
- Anzeige zeigt die Ergebnisse im Analytics-Anzeigebereich an
Tipp
Sie können auf jeden verknüpften Ergebniswert im Anzeigebereich klicken, um einen Drill-Down auf die zugeordneten Datensätze innerhalb der Quelltabelle durchzuführen.
- Datei speichert oder hängt die Ergebnisse an eine Textdatei an
Die Datei wird außerhalb von Analytics gespeichert.
- Anzeige zeigt die Ergebnisse im Analytics-Anzeigebereich an
- Wenn Sie als Ausgabetyp Datei gewählt haben, führen Sie einen der folgenden Schritte aus:
- Geben Sie einen Dateinamen in das Textfeld Name ein.
- Klicken Sie auf Name, um den Dateinamen einzugeben, oder wählen Sie eine bereits bestehende Datei aus dem Textfeld Speichern bzw. Datei speichern unter, um die Datei zu überschreiben oder Daten an diese anzuhängen.
Falls Analytics einen Namen für eine Datendatei vorgibt, können Sie diesen übernehmen oder ändern.
Sie können auch einen absoluten oder relativen Dateipfad angeben oder zu einem anderen Ordner navigieren, um die Datei an einem anderen Speicherort als dem Projektspeicherort zu speichern oder anzuhängen. Beispiel: C:\Ergebnisse\Ausgabe.txt oder Ergebnisse\Ausgabe.txt.
Hinweis
ASCII-Textdatei oder Unicode-Textdatei (abhängig von der von Ihnen verwendeten Analytics-Edition) sind die einzigen Optionen für Dateityp.
- Wählen Sie im Abschnitt Nach eine der folgenden Optionen aus:
- Klicken Sie auf OK.
- Falls die Aufforderung zum Überschreiben angezeigt wird, wählen Sie die entsprechende Option aus.
Eingaben und Ergebnisse des Dialogfelds „Umfang“
Die folgenden Tabellen enthalten detaillierte Informationen über die Eingabewerte und Ausgabeergebnisse des Dialogfelds Umfang.
Registerkarte „Haupt“ – Eingabewerte
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Eingabewerte – Dialogfeld „Umfang“ |
Beschreibung |
|---|---|
| Konfidenz |
Ihr gewünschtes Konfidenzniveau, dass die sich ergebende Stichprobe für die Grundgesamtheit repräsentativ ist. Wenn Sie beispielsweise „95“ eingeben, bedeutet dies, dass Sie sicher sein möchten, dass die Stichprobe in 95% aller Fälle repräsentativ ist. Die Konfidenz ist das Gegenteil des „Stichprobenrisikos“. Ein Konfidenzniveau von 95% entspricht einem Stichprobenrisiko von 5%. |
| Grundgesamtheit |
Der absolute Wert des numerischen Stichprobenfelds Hinweis Um den absoluten Wert zu erhalten, erstellen Sie ein Profil oder eine Statistik für das Stichprobenfeld. |
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Wesentlichkeit |
Der maximale Gesamtfehlerbetrag im Stichprobenfeld, der noch nicht als wesentlicher Fehlerbetrag betrachtet wird Falls Sie beispielsweise „29.000“ eingeben, muss der Gesamtbetrag eines Fehlerbetrages über $29.000 liegen, um als wesentlicher Fehlerbetrag betrachtet zu werden. |
| Summe der erwarteten Fehler |
Der maximale Gesamtfehlerbetrag, den Sie im Stichprobenfeld erwarten Falls Sie beispielsweise „5800“ eingeben, bedeutet das, dass Sie eine Gesamthöhe der Fehlerbeträge von $5.800 erwarten. Hinweis Die Eingabe für Summe der erwarteten Fehler muss niedriger als der Wert für Wesentlichkeit sein. Wenn der Unterschied zwischen den beiden Werten zu gering ist, erscheint die Fehlermeldung Fehlerrate zu hoch für die Berechnung. Die Stichprobengenauigkeit ist auf Basis dieses Unterschieds also zu gering, um den Stichprobenumfang für das von Ihnen angegebene Konfidenzniveau zu berechnen. |
Registerkarte „Haupt“ – Ausgabeergebnisse
| Ausgabeergebnisse – Dialogfeld „Umfang“ | Beschreibung |
|---|---|
| Stichprobengröße | Der erforderliche Stichprobenumfang. |
| Intervall | Der Intervallwert – benötigt für die Auswahlmethoden „festes Intervall“ und „Zelle“. |
| Maximal zulässige Fehleranteile (%) |
Der maximale kumulierte prozentuale Fehleranteil, der in falsch ausgewiesenen Beträgen innerhalb einer Stichprobe auftreten darf, ohne die Wesentlichkeit zu überschreiten. Hinweis Der von Analytics gemeldete Wert für Maximal zulässige Fehleranteile (%) kann größer als 100% sein. Weitere Informationen finden Sie unter Maximal zulässige Fehleranteile (%). |
Ein Beispiel für Eingaben und Ergebnisse
Den Umfang einer Währungseinheitsstichprobe für die Tabelle „Rechnungen“ berechnen
Die folgende Abbildung ist ein Beispiel für Eingabewerte und Ausgabeergebnisse bei der Berechnung eines Stichprobenumfangs für eine Währungseinheitsstichprobe.
- Der absolute Wert des Felds „Transaktionsbetrag“ beläuft sich auf $46.400.198,71.
- Die Wesentlichkeit wird auf 3% des absoluten Werts gesetzt.
- Die Summe der erwarteten Fehler wird auf 1% des absoluten Werts festgelegt.
- Der erforderliche Stichprobenumfang beläuft sich auf 219 Datensätze.
Die Berechnung erfolgt auf Basis der Tabelle Rechnungen in ACL_Rockwood.acl (ACL DATA\Beispieldatendateien\ACL_Rockwood\ACL_Rockwood.acl).
Maximal zulässige Fehleranteile (%)
Hinweis
Falls Sie beabsichtigen, die Auswertungsfunktion in Analytics zu nutzen, müssen Sie den Wert in Maximal zulässige Fehleranteile (%) nicht verwenden. Stattdessen verwenden Sie die obere Fehlergrenze, die durch die Auswertungsfunktion berechnet wird. Weitere Informationen finden Sie unter Fehler in einer Währungseinheitsstichprobe auswerten.
Maximal zulässige Fehleranteile (%) stellen eine Möglichkeit dar, Fehlerbeträge in einer Grundgesamtheit auszuwerten.
Wenn Sie diese Methode verwenden, kennen Sie im Voraus den von Analytics gemeldeten Schwellenwert, bevor Sie Ihre Prüfungsverfahren für die Stichprobendaten beginnen. Wenn die im Rahmen des Verfahrens festgestellten kumulierten Fehler den Grenzwert überschreiten, wissen Sie, dass das Stichprobenfeld wesentlich falsch ausgewiesen ist.
Beispiel
Sie finden heraus, dass ein Buchwert in einer Forderungstabelle in Wirklichkeit $930 betragen sollte. Bei einem Fehlerbetrag ist der Fehleranteil der prozentuale Anteil des Fehlers gegenüber dem Buchwert.
| Buchwert | Prüfungswert | Überbewertung | Fehleranteil |
|---|---|---|---|
| $1.000 | $930 | $70 | 7% (70/1000) |
Nachdem Sie für die Stichprobendaten Ihre substanziellen Prüfungshandlungen durchgeführt haben, können Sie die einzelnen Fehleranteile aller Fehlerbeträge summieren. Wenn die Summe der prozentualen Fehleranteile höchstens dem maximal zulässigen Fehleranteil (%) entsprechend der Meldung von Analytics entspricht, können Sie annehmen, dass die Beträge im Stichprobenfeld für Ihr angegebenes Konfidenzniveau insgesamt nicht in wesentlicher Weise falsch ausgewiesen sind.
Beispiel
Sie finden drei fehlerhaft ausgewiesene Beträge in einer Forderungstabelle mit den folgenden Fehleranteilen und dem summierten prozentualen Fehleranteil:
| Buchwert | Prüfungswert | Überbewertung | Fehleranteil |
|---|---|---|---|
| $1.000 | $930 | $70 | 7% (70/1000) |
| $2.500 | $1.500 | $1.000 | 40% (1000/2500) |
| $2.750 | $2.695 | $55 | 2% (55/2750) |
| 49% (summierter prozentualer Fehleranteil) |
Angenommen Analytics meldete bei der Berechnung des Stichprobenumfangs der Tabelle einen maximal zulässigen Fehleranteil (%) von 92,30%. Wenn die summierten prozentualen Fehleranteile von 49% höchstens 92,3% entsprechen, können Sie schließen, dass die Beträge im Stichprobenfeld für Ihr angegebenes Konfidenzniveau insgesamt nicht in wesentlicher Weise falsch ausgewiesen sind.
Hinweis
Eine Auswertung auf Basis der maximal zulässigen Fehleranteile (%) ist etwas strenger als die Auswertungsfunktion in Analytics.
Wenn die Summe der prozentualen Fehleranteile den maximal zulässigen Fehleranteil (%) leicht überschreitet, sollten Sie die Auswertungsfunktion verwenden, um zu bestätigen, dass das Stichprobenfeld tatsächlich in wesentlicher Weise falsch ausgewiesen ist.
Weitere Informationen finden Sie unter Fehler in einer Währungseinheitsstichprobe auswerten.
Statistische Gültigkeit des von Analytics berechneten Stichprobenumfangs
Analytics berechnet für die meisten Analysen statistisch gültige Stichprobenumfänge. Ausnahmen gelten möglicherweise für folgende Situationen:
- Sie entnehmen Stichproben aus weniger als 1.000 Datensätzen.
- Ihre Organisation verfügt über interne Stichprobenexperten, die für Ihre Anforderungen maßgeschneiderte Stichprobenumfänge definieren können.
- Wenn Ihr Unternehmen die Verwendung anderer Methoden oder Tools bestimmt hat.
Poisson-Verteilung gegenüber Binomialverteilung
Zwei gängige Methoden, um Stichprobenumfänge zu generieren, sind die Poisson-Verteilung und die Binomialverteilung. Analytics erzeugt Stichprobenumfänge unter Verwendung der Poisson-Verteilung.
Bei typischen Datasets mit einem Umfang von tausend oder mehr Datensätzen berechnen sowohl die Poisson-Verteilung als auch die Binomialverteilung nahezu identische Stichprobenumfänge. Bei Grundgesamtheiten mit weniger als tausend Datensätzen sind Stichprobenumfänge auf Basis der Poisson-Verteilung tendenziell etwas größer und darum konservativer als Stichprobenumfänge auf Basis der Binomialverteilung. Der Grund besteht darin, dass die Binomialverteilung den Stichprobenumfang bei kleinen Grundgesamtheiten nach unten anpasst, während dies bei der Poisson-Verteilung nicht der Fall ist. Bei sehr kleinen Grundgesamtheiten kann der durch die Poisson-Verteilung erzeugte Stichprobenumfang sogar die Größe der Grundgesamtheit übersteigen.
Machen Sie sich bewusst, dass bei der Berechnung des Stichprobenumfangs in Analytics der Stichprobenumfang bei Datensatzstichproben in kleinen Datasets größer als notwendig sein kann. Dieser größere Stichprobenumfang ist kein Hindernis bei der Analyse, weil es üblich ist, für kleine Grundgesamtheiten eine zu hohe Stichprobe zu ziehen.