Eine klassische Stichprobe von Variablenausprägungen vorbereiten

Konzept-Informationen

CVSPREPARE Befehl

Bevor Sie eine Stichprobe aus einer Datenmenge ziehen, müssen Sie die Tabelle mit den Datensätzen schichten und für jede Schicht einen statistisch gültigen Stichprobenumfang berechnen.

Die Funktion CVS-Vorbereitung in Analytics berechnet auf Basis der von Ihnen übermittelten Eingabewerte für Sie die benötigten Werte.Analytics

Die Bedeutung der Berechnung eines Stichprobenumfangs

Die Berechnung eines angemessenen Stichprobenumfangs ist für die Gültigkeit der folgenden Stichprobe kritisch. Falls die Stichprobe ungültig oder nicht repräsentativ ist, können Sie die Ergebnisse Ihrer für die Stichprobe durchgeführten Prüfungsverfahren nicht auf die gesamten Daten hochrechnen.

Überspringen Sie nicht die Berechnung eines Stichprobenumfangs, und erraten Sie den Stichprobenumfang nicht einfach.

Die meisten zur Berechnung des Stichprobenumfangs verwendeten Eingabewerte basieren auf Ihrer fachlichen Einschätzung. Stellen Sie sicher, die Auswirkungen dieser Werte vollständig zu verstehen, bevor Sie sich in einer Produktionsumgebung auf die Ergebnisse eines Stichprobenverfahrens verlassen. Greifen Sie auf Ressourcen zu Prüfungsstichproben zurück oder wenden Sie sich an einen Spezialisten für Prüfungsstichproben, falls Sie Zweifel haben.

Numerische Längenbeschränkung

Einige interne Berechnungen werden während der Vorbereitungsphase der klassischen Erhebung einer Stichprobe von Variablenausprägungen vorgenommen. Die Berechnungen unterstützen Zahlen mit einer maximalen Länge von 17 Ziffern. Wenn das Ergebnis einer Berechnung 17 Ziffern überschreitet, wird das Ergebnis nicht in die Ausgabe aufgenommen, und Sie können die Stichprobenbildung nicht fortsetzen.

Beachten Sie, dass Zahlen aus Quelldaten mit weniger als 17 Ziffern interne Berechnungsergebnisse von über 17 Ziffern verursachen können.

Wie Genauigkeitsgrenzen funktionieren

Wenn Sie eine klassische Erhebung einer Stichprobe von Variablenausprägungen vorbereiten, müssen Sie für Genauigkeitsgrenzen eine der im Folgenden aufgelisteten Optionen wählen.

Die gewählte Option legt die Art des Schätzungsbereichs fest, den Sie in der Phase „CVS-Auswertung“ des Stichprobenverfahrens erstellen.

Sie müssen während der Vorbereitungsphase bereits eine Option festlegen, weil die gewählte Option eine der Voraussetzungen für die Berechnung des Stichprobenumfangs ist.

Genauigkeitsgrenzen Für diesen Schätzungstyp in der CVS-Auswertung:
Beide (BOTH) Ein zweiseitiger Bereich mit einer Punktschätzung und einer oberen sowie unteren Grenze
Obere (UPPER) Ein einseitiger Bereich mit einer Punktschätzung und einer oberen Grenze
Untere (LOWER) Ein einseitiger Bereich mit einer Punktschätzung und einer unteren Grenze

 

Wie sich Eingabewerte auf den Stichprobenumfang auswirken

Eingabewerte wirken sich auf den durch Analytics berechneten Stichprobenumfang aus. Sie können im Dialogfeld CVS-Vorbereitung mit unterschiedlichen Eingabewerten experimentieren, um zu sehen, wie sie sich auf den Stichprobenumfang auswirken.

Schritte

Hinweis

Geben Sie keine Tausendertrennzeichen oder Prozentzeichen ein, wenn Sie Werte eingeben. Diese Zeichen verhindern die Ausführung des Befehls oder verursachen Fehler.

  1. Öffnen Sie die Tabelle mit den Buchwerten, aus denen Sie eine Stichprobe ziehen möchten.
  2. Wählen Sie Stichprobe > Klassische Erhebung einer Stichprobe von Variablenausprägungen (CVS) > Vorbereiten.

    Hinweis

    Die Menüoption ist deaktiviert, wenn keine Tabelle geöffnet ist.

  3. Wählen Sie in der Haupt-Registerkarte das Buchwertfeld in der Dropdown-Liste Buchwert aus.
  4. Wählen Sie in der Dropdown-Liste Genauigkeitsgrenzen die geeignete Option aus:
    • Beide (Both)
    • Obere (Upper)
    • Untere (Lower)

    Hinweis

    Die Optionen sind im Folgenden eingehender beschrieben.

  5. Geben Sie die Eingabewerte ein, die zur Vorbereitung des Stichprobenplans verwendet werden sollen:
    • Anzahl der Schichten
    • Anzahl Zellen
    • Mindeststichprobenumfang der Schicht
    • Mindeststichprobenumfang insgesamt
    • Obere Sicherheitsschichtgrenze
    • Untere Sicherheitsschichtgrenze
    • Konfidenzniveau (%)
    • Monetäre Genauigkeit
    • Anzahl der erwarteten Fehler

    Hinweis

    Die Eingabewerte sind im Folgenden eingehender beschrieben.

  6. Optional. Falls Einträge in der aktuellen Ansicht vorhanden sind, die Sie von der Verarbeitung ausschließen wollen, dann tragen Sie eine Bedingung in das Textfeld Wenn ein oder klicken Sie auf Wenn, um mittels Ausdruck-Generator eine IF-Anweisung zu erstellen.

    Achtung

    Wenn Sie einen bedingten Ausdruck festlegen, muss ein identischer bedingter Ausdruck sowohl für die Berechnung des Stichprobenumfangs als auch für das Ziehen der Stichprobe verwendet werden.

    Wenn Sie eine Bedingung in einer und nicht der anderen Phase verwenden oder wenn die beiden Bedingungen nicht identisch sind, werden die Stichprobenergebnisse wahrscheinlich statistisch ungültig sein.

  7. Auf der Registerkarte Ausgabe:
    1. Wählen Sie im Abschnitt Nach eine der folgenden Optionen aus:
      • Anzeige - zeigt die Ergebnisse im Analytics-Anzeigebereich an

        Tipp

        Sie können auf jeden verknüpften Ergebniswert im Anzeigebereich klicken, um einen Drill-Down auf die zugeordneten Datensätze innerhalb der Quelltabelle durchzuführen.

      • Datei speichert oder hängt die Ergebnisse an eine Textdatei an

        Die Datei wird außerhalb von Analytics gespeichert.

    2. Wenn Sie als Ausgabetyp Datei gewählt haben, führen Sie einen der folgenden Schritte aus:
      • Geben Sie einen Dateinamen in das Textfeld Name ein.
      • Klicken Sie auf Name, um den Dateinamen einzugeben, oder wählen Sie eine bereits bestehende Datei aus dem Textfeld Speichern bzw. Datei speichern unter, um die Datei zu überschreiben oder Daten an diese anzuhängen.

        Falls Analytics einen Namen für eine Datendatei vorgibt, können Sie diesen übernehmen oder ändern.

        Sie können auch einen absoluten oder relativen Dateipfad angeben oder zu einem anderen Ordner navigieren, um die Datei an einem anderen Speicherort als dem Projektspeicherort zu speichern oder anzuhängen. Beispiel: C:\Ergebnisse\Ausgabe.txt oder Ergebnisse\Ausgabe.txt.

      Hinweis

      ASCII-Textdatei oder Unicode-Textdatei (abhängig von der von Ihnen verwendeten Analytics-Edition) sind die einzigen Optionen für Dateityp.

  8. Klicken Sie auf OK.

    Die Ausgabeergebnisse der CVS-Vorbereitung werden am Bildschirm angezeigt oder in eine Datei gespeichert.

    Diese Anzeige enthält eine vorab ausgefüllte Version des Befehls CVSSAMPLE.

    Hinweis

    Die Ausgabeergebnisse sind im Folgenden eingehender beschrieben.

Den CVSSAMPLE-Befehl zur späteren Verwendung speichern (optional)

Zur Vereinfachung können Sie den CVSSAMPLE-Befehl speichern. Sie können ihn dann verwenden, sobald Sie die klassische Stichprobe von Variablenausprägungen vorbereitet haben.

  1. Unten im Anzeigebereich von „CVS-Vorbereitung“ klicken Sie auf den Link CVSSAMPLE, um den Befehl in die Befehlszeile zu laden.
  2. Kopieren Sie den gesamten Befehl aus der Befehlszeile, und speichern Sie ihn in ein Analytics-Skript.

    Nachdem Sie die Stichprobe vorbereitet haben, können Sie entweder das Dialogfeld CVS-Stichprobe oder den CVSSAMPLE-Befehl verwenden, um die Datensatzstichprobe zu ziehen.

    Hinweis

    Wenn Sie den CVSSAMPLE-Befehl verwenden, müssen Sie den Namen der Ausgabetabelle und optional einen Grundwert an den Befehl anhängen.

    Weitere Informationen finden Sie unter CVSSAMPLE-Befehl.

Eingaben und Ergebnisse des Dialogfelds „CVS-Vorbereitung“

Die folgenden Tabellen enthalten detaillierte Informationen über die Eingabewerte im Dialogfeld CVS-Vorbereitung und über die Ausgabeergebnisse.

Registerkarte „Haupt“ – Eingabewerte

Eingabewerte – Dialogfeld „CVS-Vorbereitung“

Beschreibung
Buchwert Das Feld, das die Buchwerte für Ihre Prüfung enthält.
Genauigkeitsgrenzen

Der Typ der zu verwendenden Genauigkeitsgrenze.

Beide (BOTH)

Wählen Sie diese Option, wenn:

  • das Konto insgesamt entweder über- oder unterbewertet sein könnte
  • Sie schätzen möchten, ob ein Fehlerbetrag in einer Richtung die monetäre Genauigkeit übersteigt

Obere (UPPER)

Wählen Sie diese Option, wenn:

  • das Konto insgesamt wahrscheinlich unterbewertet ist
  • Sie nur schätzen möchten, ob der Gesamtbetrag der Unterbewertung die monetäre Genauigkeit übersteigt

Untere (LOWER)

Wählen Sie diese Option, wenn:

  • das Konto insgesamt wahrscheinlich überbewertet ist
  • Sie nur schätzen möchten, ob der Gesamtbetrag der Überbewertung die monetäre Genauigkeit übersteigt

Achtung

Wenn Sie nicht wissen, welche Option zu wählen ist, geben Sie Beide an. Weitere Informationen finden Sie unter Wie Genauigkeitsgrenzen funktionieren.

Anzahl der Schichten

Die Anzahl der Schichten (Untergruppen), die für die numerische Schichtenbildung im Dataset verwendet werden soll.

Die Mindestanzahl der Schichten ist „1“ und der Maximalwert ist „256“.

Wenn Sie eine Sicherheitsschicht festlegen, wird sie nicht in die Anzahl der Schichten aufgenommen.

Weitere Informationen finden Sie unter Schichtung.

Hinweis

Die Anzahl der Schichten darf 50% der Anzahl Zellen nicht überschreiten.

Anzahl Zellen

Die Anzahl der Zellen für die Vorschichtung des Datasets.

Die Mindestanzahl der Zellen beträgt „2“, und der Maximalwert ist „999“.

Weitere Informationen finden Sie unter Schichtung.

Hinweis

Die Anzahl Zellen muss mindestens das Doppelte der Schichtanzahl betragen.

Mindeststichprobenumfang der Schicht Die Mindestanzahl von Datensätzen, die jeder Schicht zu entnehmen sind.
Mindeststichprobenumfang insgesamt Die Mindestanzahl von Datensätzen, die dem Dataset als Stichprobe zu entnehmen sind.
Obere Sicherheitsschichtgrenze

Optional. Ein Wert für die obere Sicherheitsschichtgrenze.

Beträge im Buchwertfeld, die mindestens dem Grenzwert entsprechen, werden automatisch ausgewählt und in die Stichprobe aufgenommen.

Wenn Sie keinen Grenzwert ausfüllen, wird standardmäßig ein Grenzwert verwendet, der sicherstellt, dass keine Datensätze in die obere Sicherheitsschicht aufgenommen werden:

größer als (>) der Höchstbetrag im Feld Buchwert

Weitere Informationen finden Sie unter Die Sicherheitsschicht.

Untere Sicherheitsschichtgrenze

Optional. Ein Wert für die untere Sicherheitsschichtgrenze.

Beträge im Feld Buchwert, die höchstens dem Grenzwert entsprechen, werden automatisch ausgewählt und in die Stichprobe aufgenommen.

Wenn Sie keinen Grenzwert ausfüllen, wird standardmäßig ein Grenzwert verwendet, der sicherstellt, dass keine Datensätze in die untere Sicherheitsschicht aufgenommen werden:

kleiner als (<) der Mindestbetrag im Feld Buchwert

Weitere Informationen finden Sie unter Die Sicherheitsschicht.

Konfidenzniveau (%)

Ihr gewünschtes Konfidenzniveau, dass die sich ergebende Stichprobe für die Grundgesamtheit repräsentativ ist.

Wenn Sie beispielsweise „95“ eingeben, bedeutet dies, dass Sie sicher sein möchten, dass die Stichprobe in 95% aller Fälle repräsentativ ist.

Die Konfidenz ist das Gegenteil des „Stichprobenrisikos“. Ein Konfidenzniveau von 95% entspricht einem Stichprobenrisiko von 5%.

  • Wenn die Genauigkeitsgrenze auf Obere oder Untere eingestellt ist, muss das Konfidenzniveau mindestens 55% und höchstens 99,5% betragen.
  • Wenn die Genauigkeitsgrenze auf Beide eingestellt ist, muss das Konfidenzniveau mindestens 10% und höchstens 99,5% betragen.

Monetäre Genauigkeit

Der Geldbetrag, der dem Unterschied zwischen dem zulässigen Fehlerbetrag und dem erwarteten Fehlerbetrag des Kontos entspricht.

Falls der zulässige Fehlerbetrag beispielsweise $29.000 und der erwartete Fehlerbetrag $5.800 beträgt, geben Sie 23200 ein (eine Differenz von $23.200).

Die monetäre Genauigkeit legt fest, welche Bandbreite akzeptabel ist, damit ein Konto als angemessen ausgewiesen betrachtet wird.

Anzahl der erwarteten Fehler

Optional. Die Mindestanzahl von Fehlern, die Sie in der Stichprobe erwarten.

Dieser Wert wird in keinen CVS-Berechnungen verwendet. Stattdessen wird er verwendet, um in den folgenden Situationen eine Benachrichtigung auszulösen:

  • Die Anzahl der erwarteten Fehler ist niedriger als die Anzahl der Schichten.
  • Während der CVS-Auswertungsphase finden Sie in der Stichprobe eine tatsächliche Fehleranzahl, die unterhalb der Anzahl der erwarteten Fehler liegt.

In jeder dieser Situationen steht als Auswertungsmethode nur der Mittelwert pro Einheit zur Verfügung.

Ausgabeergebnisse

Ausgabeergebnisse – CVS-Vorbereitung Beschreibung
Monetäre Genauigkeit Die monetäre Genauigkeit, die Sie als Eingabe festgelegt haben.
Konfidenzniveau Das Konfidenzniveau, das Sie als Eingabe festgelegt haben.
Schichtnummer

Eine sequenziell schrittweise erhöhte Zahl, die jeder Schicht zugewiesen wird.

Den Sicherheitsschichten werden auch Zahlen zugewiesen, die aber nicht am Bildschirm angezeigt werden.

  • -1 untere Sicherheitsschicht
  • 0 obere Sicherheitsschicht
Schichtbegrenzungen

Die oberen Begrenzungen jeder Schicht und die Grenzwerte der oberen und unteren Sicherheitsschichten.

Buchwerte werden einer Schicht zugeordnet, wenn sie:

  • kleiner oder gleich der oberen Begrenzung sind
  • größer als die Begrenzung direkt darunter sind

Buchwerte, die höchstens dem Grenzwert entsprechen, werden der unteren Sicherheitsschicht zugeordnet.

Buchwerte, die mindestens dem Grenzwert entsprechen, werden der oberen Sicherheitsschicht zugeordnet.

Elemente der Grundgesamtheit

Die Anzahl der Datensätze in der Tabelle, aufgeschlüsselt nach Schichten und einschließlich der Sicherheitsschichten.

Prozent der Anzahl Der Prozentsatz der in den einzelnen Schichten (einschließlich Sicherheitsschichten) enthaltenen Datensatzanzahl.
Prozent des Betrags Der Prozentsatz der einzelnen Schichten (einschließlich Sicherheitsschichten) am gesamten Buchwert.
Wert der Grundgesamtheit Der gesamte Buchwert der Tabelle, aufgeschlüsselt nach Schichten und einschließlich der Sicherheitsschichten.
Elemente der Stichprobe

Der insgesamt benötigte Stichprobenumfang, aufgeschlüsselt nach Schicht. Beinhaltet alle Elemente in den Sicherheitsschichten.

Zugehöriger CVSSAMPLE-Befehl

Der Befehl zur Ausführung der CVS-Stichprobenphase, der mit Werten aus den Phasen „CVS-Vorbereitung“ vorausgefüllt wird.